Erfolgschancen bei der IVF

Bei der In-vitro-Fertilisation handelt es sich um eine Reproduktionstechnologie, die hilft, bei bestimmten Formen der Unfruchtbarkeit schwanger zu werden. Bei der IVF wird eine Eizelle mit einer Spermazelle außerhalb des Körpers in einer Petrischale mit Nährmedium befruchtet.
Der entstandene Embryo bleibt 3–5 Tage lang unter speziellen Laborbedingungen mit der gleichen Temperatur, dem gleichen Kohlendioxid- und Sauerstoffgehalt wie in der Gebärmutterhöhle. Anschließend wird der Embryo in die Gebärmutter übertragen.
Der IVF-Erfolg kann bereits 10–14 Tage nach dem Embryotransfer festgestellt werden. Hierzu kann man einen einfachen Schwangerschaftstest nutzen, der den Spiegel des humanen Choriongonadotropins bestimmt.
Faktoren, die die IVF-Erfolgschancen beeinflussen
Die Erfolgschancen der Befruchtung und Einnistung (Anheftung des Embryos an die Gebärmutterwand) hängen von vielen Faktoren ab. Einer der entscheidenden Faktoren ist das Alter. Je älter die Frau, desto geringer ist die Chance auf eine Schwangerschaft durch IVF. Dies liegt daran, dass mit zunehmendem Alter eine Reihe von Veränderungen im Körper einer Frau auftreten, die sich auf die Fruchtbarkeit auswirken:
- Alterung der Eierstöcke und Abnahme der Eierstockreserve – der Gesamtzahl der Follikel, aus denen sich Eizellen entwickeln können. Dank des Anti-Müller-Hormons kann die ovarielle Reserve bereits in der IVF-Planungsphase genau bestimmt werden. AMH gilt als der zuverlässigste Marker für die Eierstockreserve.
- Verminderte Fähigkeit der inneren Gebärmutterschleimhaut, einen Embryo einnisten zu lassen und erfolgreich zu halten.
- Zunehmendes Auftreten von Endometriose und Myomen. Diese Krankheiten verringern die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft.
- Verstopfung der Eileiter aufgrund früherer entzündlicher und infektiöser Erkrankungen der Beckenorgane.
Übergewicht oder Untergewicht vermindern den Erfolg einer In-vitro-Fertilisation – beide Faktoren wirken sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Ein weiterer wichtiger Risikofaktor ist das Rauchen. Der Tabakkonsum wirkt sich negativ auf die Qualität der Eizellen aus, was die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung verringert.
Verschiedene hormonelle Störungen können zu Fehlgeburten führen. Diese Kategorie umfasst Schilddrüsenerkrankungen, polyzystische Eierstöcke sowie Pathologien, die mit einem Anstieg von Insulin und Prolaktin verbunden sind.
Der Erfolg der IVF wird von der Qualität der Spermien beeinflusst. Faktoren wie die Anzahl der Spermien, ihre Beweglichkeit und morphologische Merkmale sind wichtig. Das Spermiogramm hilft, diese Parameter zu bewerten.
Erfolg bei der In-vitro-Fertilisation
Die durchschnittliche Erfolgsquote bei der In-vitro-Fertilisation liegt bei 40 %, allerdings variiert diese Quote je nach Altersgruppe.
Bis zu 35
35-37
38-40
41-43
um 43 Uhr
Bei Patienten unter 30 Jahren liegt der Prozentsatz erfolgreicher IVF-Eingriffe bei 65–70 %. Mit zunehmendem Alter nimmt die Rate deutlich ab. Bei Frauen unter 40 Jahren liegt die Erfolgsquote der IVF bei 38–40 % und bei Frauen über 45 Jahren bei etwa 10–12 %.
Eine Schwangerschaft im ersten IVF-Zyklus kommt in etwa 50 % der Fälle vor. Weitere 50 % der Frauen benötigen 2-3 Versuche, um schwanger zu werden.
Der Erfolg einer IVF wird auch von der Anzahl der befruchteten Eizellen und Embryonen beeinflusst, die in die Gebärmutterhöhle übertragen werden.
Wie viele Eizellen werden bei einer IVF entnommen?

Normalerweise werden bei einer IVF 10–20 Eizellen entnommen. Diese Anzahl wird benötigt, um die Erfolgschancen des Eingriffs zu erhöhen. Dies liegt daran, dass nur zwei Drittel der entnommenen Eizellen reif genug für eine Befruchtung sind. Außerdem sind nicht alle Embryonen lebensfähig.
Um in der Vorbereitungsphase auf den IVF-Zyklus eine ausreichende Anzahl Eizellen zu erhalten, wird der Eisprung mit Hilfe von Hormonpräparaten stimuliert. Der Arzt bestimmt individuell die Wahl der Medikamente, die Art ihrer Verabreichung und die Dauer der Behandlung. Die Stimulationsdauer beträgt in der Regel 2 bis 4 Wochen.
Die Stimulation verläuft in den meisten Fällen ohne Komplikationen. Hormonelle Medikamente, die eine Frau einnimmt, können Nebenwirkungen haben:
- Kopfschmerzen und Schwindel;
- Bauchschmerzen in der Projektion der Eierstöcke;
- Schwellung, Völlegefühl und Schmerzen der Brustdrüsen.
Diese Symptome verschwinden nach Abschluss des Stimulationszyklus von selbst.
Wie viele Eizellen werden bei einer IVF befruchtet?

Alle geeigneten Eizellen einer Frau werden befruchtet. Normalerweise sind es 6-15 Eizellen. Allerdings bilden nicht alle von ihnen Embryonen. In einigen Zellen findet die Befruchtung nicht oder nicht richtig statt. Die Beurteilung erfolgt am nächsten Tag nach der Befruchtung. Es gibt eine Reihe von Parametern, anhand derer der Arzt erkennen kann, dass die Befruchtung erfolgreich war und sich die Zygote entwickelt.
Am dritten und fünften Tag erfolgt eine Beurteilung in einem speziellen Maßstab. Es hilft, Zygoten guter, mittlerer und niedriger Qualität abzusondern. Diese Beurteilungsmethode gibt jedoch keine hundertprozentige Garantie dafür, dass sich ein qualitativ hochwertiger Embryo erfolgreich einnistet und eine Schwangerschaft eintritt. Umgekehrt können sich Zygoten von geringerer Qualität erfolgreich einnisten, was zu einer Schwangerschaft und der Geburt eines gesunden Babys führt.
Ein, zwei oder drei Embryonen werden in die Gebärmutter übertragen. Ihre Anzahl bestimmt der Reproduktionsmediziner anhand der Krankengeschichte der Frau. Meistens werden 1-2 Embryonen ausgewählt. Wenn eine Frau bereits erfolglose IVF-Versuche in ihrer Anamnese hat oder bei der Befruchtung Zygoten von unzureichender Qualität gewonnen wurden, können drei Embryonen in die Gebärmutter übertragen werden.
Eine Erhöhung der Anzahl der Embryonen erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft, birgt aber auch gewisse Risiken. Im Falle einer Mehrlingsschwangerschaft steigt also die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt.
Wie kann die Erfolgsquote der IVF erhöht werden
Die folgenden modernen Technologien und Verfahren tragen dazu bei, die Erfolgsaussichten einer IVF zu erhöhen:
- ICSI – aus der gewonnenen Spermienprobe werden Spermien höchster Qualität ausgewählt und in das Zytoplasma der Eizelle injiziert. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung und der Bildung eines hochwertigen Embryos. Bei der Suche nach einer geeigneten Spemazelle kommt die IMSI-Technologie zum Einsatz, bei der ein spezielles Mikroskop mit einer mehr als 6300-fachen Vergrößerung benutzt wird.
- Timelapse ist eine Technologie zur Zeitrafferfotografie der Zygotenentwicklung. Dies hilft, die Qualität der Zygote genauer zu bewerten und den besten Embryo für die Übertragung in die Gebärmutter auszuwählen.
- PID- und NGS-Tests sind Untersuchungen des Embryos auf das Vorliegen von Chromosomen- und Generkrankungen. Sie helfen auch dabei, die Qualität und Lebensfähigkeit der Embryonen zu bewerten.
- Laser-Hatching – mit Hilfe eines Lasers wird die äußere Hülle des Embryos dünner, aus der er hervorgehen muss. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Anheftung des Embryos an die Gebärmutterschleimhaut.
- Intrauterine Verabreichung mononukleärer Zellen vor dem Embryotransfer. Das Verfahren erhöht die Chance auf eine erfolgreiche Implantation.
Das richtige Verhalten einer Frau nach dem Eingriff erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen IVF. In den ersten Tagen nach dem Transfer ist es wichtig, nicht nervös zu sein und ein angemessenes Arbeits- und Ruheprogramm einzuhalten. Man soll keine Gewichte heben und keinen anstrengenden Sport treiben. Innerhalb von 10-14 Tagen nach dem Eingriff soll man auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Selbst die gründlichste Vorbereitung und die Einhaltung aller ärztlichen Empfehlungen geben keine Garantie für eine erfolgreiche Schwangerschaft nach einer IVF. In einigen Fällen kommt es zu keiner Schwangerschaft oder es kommt zu Fehlgeburten. Aber ein IVF-Misserfolg bedeutet nicht, dass Sie keine Eltern werden können. Dabei hilft die Leihmutterschaft.